Leserbrief

Allgemein

Twitter und Trump
Dass Twitter nun endlich den Account von Donald Trump auch auf Dauer gesperrt hat, ist wirklich keine Ruhmestat, verdient aber zumindest Anerkennung.

Hatte man bis vor kurzem den Eindruck, da agieren siamesische Zwillinge, die untrennbar miteinander verbunden sind. Die Gefährlichkeit der Sozialen Netzwerke für die westlichen Demokratien hat sich spätestens mit der Attacke gegen das Repräsentantenhaus am vergangenen Mittwoch in den USA in Washington gezeigt. Ständige Angriffe gegen die Demokratie machten Donald Trump in Kooperation mit Twitter – auch Facebook und Instagram – mächtig, ließen eine Bewegung entstehen und führten nach den zahllosen Tweets voll Hass, Hetze, Rassismus, Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit zu einer Mobilisierung des Mobs, die nicht überraschend war. Das Verhalten von Trump war demokratiefeindlich und ist nunmehr hoffentlich beendet und führt auch zur Konsequenz, dass er nicht wiedergewählt werden kann.

Missachtungen der Wahrheit, Fake News und Konzepte des Postfaktischen wird es immer geben, müssen aber nachhaltig bekämpft werden. Das Gebot für die westlichen Demokratien ist ununterbrochen Wachsamkeit. Soziale Netzwerke dürfen nicht als rechtsfreie Räume für Beleidigungen, Verunglimpfungen, Hass, Hetze und Desinformationen missverstanden werden. Digitale Kompetenz muss schon von Kindesbeinen an gelernt werden. Bei Nichtbeachtung oder falsch verstandener Toleranz drohen Gefahren für unsere Demokratie.

Soziale Netzwerke sind eine großartige Erfindung und zeigen viele Vorteile für die Menschen. Gleichzeitig darf aber nicht eine Risikobeachtung unterbleiben.

Dr. Hans Katzer

Hanau

 
 

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