SPD Steinheim hat 125 jähriges Jubiläum

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Der SPD Steinheim beging am Freitag den 8. September 2017 ihr 
125 jähriges Jubiläum mit einem Festakt im Marstall

Programm zum Festakt des 125jährigen Jubiläums der SPD

Steinheim

Musikalische Eröffnung (Klaus Schmidt)

Begrüßung durch den Vorsitzenden Maximilian Bieri

Grußwort des Bundestagsabgeordneten Sascha Raabe

Grußwort des Oberbürgermeisters Claus Kaminsky

Musikalisches Zwischenspiel (Klaus Schmidt)

Über die Geschichte der SPD Steinheim von Gabi Ewald

Ehrungen langjähriger Mitglieder durch den Landtagsabgeordneten Christoph Degen

Musikalisches Zwischenspiel (Klaus Schmidt)

Festrede des Vorsitzenden der
SPD Hessen Thorsten Schäfer-Gümbel

Musikalischer Abschluss (Klaus Schmidt)

Anschließend wird im Lapidarium, direkt unter dem Festsaal, die Helmut-Schmidt

Ausstellung mit Fotografien von Josef Heinrich Darchinger eröffnet. Sie sind herzlichst

dazu eingeladen diese zu besuchen und sich am dortigen Büfett zu stärken

 

Liebe Genossinnen und Genossen,

liebe Gäste, sehr geehrte Damen und Herren,

 

125 Jahre SPD Steinheim, wie kam es dazu:

 

Ab 1840 fand auch in Steinheim eine soziale Umwälzung durch Manufakturen und Industrialisierung, z.B. Zigarrenfabriken (C.H.Hosse in der Villa Stokkum), Lithographische Anstalten Illert, Diamantschleifereien, Lederwarenfabriken, etc. in denen Männer, Frauen und auch Kinder arbeiteten, um überleben zu können.

 

  • 1848 wurde die 1. demokratische Verfassung für Deutschland in der Frankfurter Paulskirche beschlossen
     

  • In der Wallonisch-Niederländischen Kirche in Hanau wurde mit dem Hanauer August Schärttner der Deutsche Turnerbund gegründet.

     

    Es gab unter der Bevölkerung revolutionären Aufruhr; die öffentliche Ordnung geriet aus den Fugen und die ersten Zusammenschlüsse der Arbeiter (z. B. ADAV = Allgemeiner Deutscher Arbeiter Verein), fordern

    Wohlstand, Bildung und Freiheit

     

    Ursprung:

     

  • 09.08.1863 ist dokumentiert, dass sich 800 – 900 Arbeiter und Arbeiterinnen der umliegenden Zigarrenfabriken zu einer Massenversammlung zur Forderung von Lohnerhöhung in Klein-Auheim zusammenfanden.
     

  • 1878 beschließt der deutsche Reichstag unter Otto von Bismarck das Sozialistengesetz als Ausnahmegesetz gegen die „gemeingefährlichen Bestrebungen“ der Sozialdemokratie. Dies bewirkte die Auflösung ihrer Vereine und Unterbindung jeder öffentlichen Bestätigung von Sozialisten. Die SPD blieb im Untergrund aktiv (wie später auch ab 1933) und das Verbot wurde am 30.09.1890 gegen den Widerstand von Bismarck wieder aufgehoben. Damit war der Weg zur organisatorischen Tätigkeit als politische, gewerkschaftliche und genossenschaftliche Partei frei.

    1890 waren rund 600 Frauen und Männer in Steinheimer Zigarrenindustrie beschäftigt.

     

     

     

    Kommen wir zur Historie der Steinheimer SPD

     

  • 1892 wurden in Groß- und Klein-Steinheim die beiden Wahlvereine gegründet, die später in der Sozialdemokratischen Partei aufgingen. Hochachtung für die Genossen aus Groß- und Klein-Steinheim, die während der Jahre 1900 – 1910 trotz aller Schikanen für die Idee des Sozialismus gekämpft und mancherlei Entbehrungen auf sich genommen haben.

     

  • Der erste Weltkrieg legte die Parteiarbeit bis zum Herbst 1918 lahm; 1919 nahmen die Genossen in Klein-Steinheim und in Groß-Steinheim unter dem damaligen 1.Vorsitzenden Jakob Weißer das Ruder in der Parteiarbeit wieder in die Hand.

     

  • 1922 wurden einige Vertreter in die beiden Gemeindeparlamente (Klein- und Groß-Steinheim) entsendet. In großen Versammlungen referierten in Klein-Steinheim die Genossen Carl Liebknecht, Wilhelm Leuschner, Philipp Scheidemann u.a.

     

  • In den Jahren 1929 bis 1933 begann der wirtschaftliche Kampf zwischen Kapital und Arbeit zu entbrennen.

     

  • Als die Nationalsozialisten 1933 die Macht übernahmen, wurde die SPD verboten und damit der Einfluss der Arbeiter gebrochen. Die schlimmsten Folgen aus dieser Zeit: viele unserer Genossen wurden verhaftet und eingekerkert u.a. in KZ's deportiert (z.B.Arthur Maier); manche mussten ihr Leben lassen.

     

  • Groß- und Kleinsteinheim wurden 1938 zu einer Stadt zusammengelegt.
     

  • Wo die Politik des NS-Regimes hinführte, braucht an dieser Stelle nicht weiter vertieft werden.

    Obwohl die NS-Schergen alles vernichten und zerschlagen konnten, die Idee des Sozialismus war nicht gestorben. Nach der Befreiung vom Nationalsozialsmus im Jahre 1945 waren es wieder Sozialdemokraten, die sich überall im Land zur Verfügung stellten, um es wieder aufzubauen.

     

     

    Neubeginn:

     

  • Im September 1945 wurde in Steinheim die SPD neu gegründet.
    1. Vorsitzender: Leonhard Braun
    2. Vorsitzender: Karl Mondorf
    Schriftführer: Josef Hildwein
    Kassierer: Leonhard Herbert

     

  • Bei den ersten freien Wahlen, z.B.der Gemeinderatswahl für 1946 - 1948 wurden 5 Genossen ins Stadtparlament und einer als II. Beigeordneter gewählt. In den Kreistag von Offenbach wurden 2 Genossen entsandt.

    Für die Periode 1948 – 1952 waren es 6 Genossen für das Gemeindeparlament und einer in den Kreistag gewählt.

     

     

  • 1952 wurden 7 Genossen als Stadtverordnete, 2 als Stadträte und der Genosse Georg Royer als Stadtverordnetenvorsteher (übrigens war er 1954 - 1966 Bürgermeister von Steinheim) sowie Genosse Karl Farr in den Kreistag gewählt.

  • 1952 war der Ortsverein Steinheim stolz, anlässlich seines 60-jährigen Jubiläum 53 Jubilare zu ehren für

    60 Jahre Mitgliedschaft: Heinrich Appel, Hermann Eckrich und Karl Grotz

    Weitere Genossinnen und Genossen wurde geehrt für

    50 Jahre Mitgliedschaft 7 Genossinnen / Genossen
    40 Jahre Mitgliedschaft 11
    25 Jahre Mitgliedschaft 32
    über den Krieg haben sie ihre sozialdemokratische Einstellung erhalten = beachtenswert!

     

    Genossinnen und Genossen agierten federführend im Stadtparlament und Magistrat wie im Offenbacher Kreistag bis 1974. Bürgermeister von Steinheim 1972 -1974 Ferdinand Jung nicht zu vergessen.

     

     

     

    Umbruch:

     

  • 01.07.1974 war der Tag der Gebietsreform, als Steinheim als Stadtteil nach Hanau eingemeindet wurde.
    Im Rückblick und Abwägung aller Pro und Contras eine gute Entscheidung. Dank an Hans Martin für seine ausgleichende Arbeit.

     

  • Seit 1974 sind Steinheimer SPD-Genossinnen und Genossen an herausgehobenen Positionen für Hanau tätig
    Ortsbeirat – darunter 2 Ortsvorsteher Heinz Seidel (1985) Fritz Eberhard (1985-1993)

    Stadtverordnetenversammlung
    Magistrat/Stadträte Günther Jochem, Waldtraut Hoppe
    Kreistag Dr. Hans Katzer
    Landtag Ronald Battenhausen
    - darauf können wir wahrlich stolz sein!

     

    Highlights der SPD-Initiativen in Steinheim

    - nur eine Auswahl ! -

    60iger Reutzelheim
    Eppsteinschule

     

    70iger Vorbereitung für Gebietsreform: Kulturhalle
    Ausweisungen für Sportplätze, Baugebiete und Gewerbegebiete

    80iger S-Bahn-Anschluss
    Altstadtsanierung
    Eröffnung Museum Schloss Steinheim '86

    90iger

    2000 – heute 2015 Abriss Möbel Erbe
    Mai 2017 Eröffnung Einkaufszentrum RONDO

     

    Zum Schluss

     

    Ich erlaube mir nochmals an den Anfang meiner Rede zu kommen. Heute wie damals1848 gelten die gleichen Werte, die wir immer noch als SPD vertreten

    Wir fordern Wohlstand, Bildung und Freiheit für alle Bürgerinnen und Bürger nicht nur in Steinheim und Hanau, sondern auch für unser Land.

     

    Ich danke sehr für Eure/Ihre Aufmerksamkeit

     

 
 

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